Ich könnte dir zum Einstieg eine Statistik aufzeigen, in der man einsehen kann wie hoch der Personalmangel in der Gastronomie & Hotellerie ist, aber mal unter uns, dafür brauchen wir keine Statistik und du bist sicherlich nicht hier, um das zu erfahren, sondern um Maßnahmen und Lösungen gegen den Personalmangel zu finden. 

Du bist überzeugt, dass du deinen MitarbeiterInnen einen attraktiven Arbeitsplatz bietest? Wir schauen uns anhand passender Beispiele an, wie sich die Probleme des Personalmangels lösen lassen und geben dir Tipps, wie du dein Unternehmen für potenzielle BewerberInnen attraktiver machst.

Maßnahmen gegen den Personalmangel - von der Konkurrenz abheben

Zuerst einmal geht es darum, was dein Unternehmen ausmacht und zwar nicht aus der Sicht der Gäste, sondern aus der Sicht der BewerberInnen. Dein Unternehmen hat sehr viel internationales Publikum, einen ganz besonderen Spa, in dem es Anwendungen gibt, die außergewöhnlich sind oder eine besondere Küche? Dann steht in der Stellenausschreibung vermutlich etwas ähnliches wie: “Zu deinen Aufgaben gehört der Check-in und Check-out unserer internationalen Gäste”, „…wir bieten unseren Gästen eine große Auswahl an Anwendungsmöglichkeiten” oder “…Sie tragen maßgeblich zum leiblichen Wohl unserer Gäste bei”. Nun eine Frage: Würdest du ein IPhone für über 1000 EUR kaufen, wenn ich dir sage, dass du damit telefonieren kannst? Vermutlich ist die Antwort nein und das ist auch klar, denn diese Funktion ist dir bereits bekannt. Wenn man jedoch die Informationen erhält, dass man mithilfe dieses Smartphones unabhängig von Ort und Zeit auf das gesamte Wissen der Welt zugreifen kann oder seine Lieblingslieder unterwegs hören kann, dann ist es um einiges wahrscheinlicher, dass wir dieses IPhone kaufen. Es liefert uns einen Mehrwert und die Chance auf Selbstverwirklichung.

Münzen wir das auf unsere Beispiele um und formulieren die Stellenausschreibung neu: “durch unsere internationalen Gäste kannst du deine Fremdsprachenkenntnisse ausbauen”, “…lerne bei uns im Spa neue Anwendungsmöglichkeiten und erweitere deine Fähigkeiten”, “…arbeite mit neuen Lebensmitteln, lerne eine neue Küche und Zubereitungsmethoden kennen”.

Personalmangel vermeiden - Image der Gastronomie- & Hotelbetriebe verbessern

Es geht also darum, den BewerberInnen einen Mehrwert zu bieten, ihnen aufzeigen, wie sie sich selbst verwirklichen können und was es für sie bedeutet in deinem Unternehmen zu arbeiten. Außerdem geht es darum, sich vom schlechten Image der Branche zu befreien, jedoch schaffen wir das nur, wenn ein Betrieb auch willig ist, etwas dagegen zu tun.

Das schlechte Image ist mit eines der Hauptgründe für den Personalmangel in der Gastronomie und Hotellerie. Immer mehr ArbeitnehmerInnen, Azubis und StudentInnen werden durch schlechte Berichterstattung und zum Teil auch sehr schlechten Zuständen in den Betrieben abgeschreckt. Steigende Kündigungen und gering ausfallende Bewerbungen bedeuten ein internes Problem und äußern sich in Mehrarbeit für die MitarbeiterInnen im Betrieb, Ausfälle, die von ihnen kompensiert werden müssen und steigendem Stress. Die Bedingungen werden stetig schlechter wahrgenommen und das kann schnell weitere Kündigungen nach sich ziehen.

Keine neuen MitarbeiterInnen
Der Teufelskreis des Personalmangels in der Gastronomie & Hotellerie

Betriebe müssen durch fehlende MitarbeiterInnen extra Ruhetage einführen, den Service am Gast verringern oder Bereiche vorübergehend ganz schließen. So entsteht ein Kreislauf, aus dem es ganz schwer wird, wieder auszubrechen. Anstatt nun das Konzept der Mitarbeitergewinnung zu überdenken, klammern sich die Betriebe an den bekannten Strohhalm der Stellenausschreibung und hoffen, irgendwie in der großen Masse der Betriebe nicht unterzugehen.

Stellenanzeigen für Jobs in der Gastronomie & Hotellerie - wir sollten umdenken

Ein kleines Gedankenspiel vorab: Stell dir vor, du kaufst ein Produkt und es geht nach drei Tagen kaputt. Du bist der Meinung, das kann mal passieren und tauschst es um. Drei Tage später ist es erneut kaputt, etwas frustriert tauschst du es nun vielleicht nochmal um, aber wiederum drei Tagen später beginnt das gleiche Spiel. Würdest du nun immer so weiter machen oder dir ein anderes Produkt suchen? Wir alle würden wohl die zweite Option wählen. Warum also bei der Personalsuche genau andersherum machen?

Hier geht es nicht darum, dass Stellenausschreibungen grundsätzlich falsch sind, man sollte sich aber bewusst fragen, wie man sie nutzt und wie man als attraktiver Arbeitgeber auftritt. Wir haben uns bereits angeschaut, wie man den Arbeitsplatz besser beschreibt und nach außen präsentiert. Im nächsten Schritt sollte man dazu Bilder und Videos einbauen, um einen visuellen Eindruck geben zu können. Wichtig hierbei ist es, nicht die allgemeinen Ansichten des Hotels zu verwenden, sondern Bilder und Videos zu nutzen, die den BewerberInnen Einblicke in den Arbeitsplatz geben. 

Die Stellenausschreibungen gehören aber nur zu einem Maßnahmenkatalog und sollten auf keinen Fall das Zugpferd der Mitarbeitergewinnung sein. Man sollte immer bedenken, dass die Stellenanzeigen nur 20% der potenziellen BewerberInnen erreichen, da nur diese 20% aktiv auf der Suche nach einem neuen Job sind. Der größere Teil sind die passiven BewerberInnen, die man, nur mit einer Stellenausschreibung, nicht erreicht und somit bereits von Beginn an verloren hat. Fragst du dich nun, wie du diese Gruppe ansprichst und für dich gewinnst? Sehr gut, denn genau hier beginnt der Prozess des Umdenkens.

Neue Wege in der Mitarbeitergewinnung gehen

Was genau sind “passive BewerberInnen”? Dieser Teil der Zielgruppe ist in einem festen Arbeitsverhältnis, in welchem sie aber nicht zu 100% zufrieden und deshalb wechselwillig sind, wenn ein passendes Angebot kommt. Es ist also wichtig, dass ein neuer Arbeitsplatz 

  1. ihnen einen Mehrwert bietet und 
  2. das Angebot zu ihnen kommt, da sie nicht aktiv auf der Suche sind. 

Nun ist die Frage entscheidend, wo wir diese Zielgruppe ansprechen, wenn diese nicht auf den Jobportalen oder Karriereseiten unterwegs ist. An diesem Punkt befinden wir uns schon mitten im Prozess des Umdenkens, denn wenn sich ein beachtlicher Teil deiner Zielgruppe nicht dort aufhält, wo du dich aufhältst, dann musst du dich folglich dort aufhalten, wo sie sind. Genau hier kommen die sozialen Medien ins Spiel, die einen idealen Ort für deine Mitarbeitergewinnung darstellen und dein Start im Social Media Recruiting begründen.

Entscheidend dabei sind Plattformen, die in der Freizeit oft genutzt werden, dazu zählen:

  • Instagram
  • Facebook
  • Youtube
  • TikTok

Jede Plattform wird von unterschiedlichen Altersgruppen genutzt und hat andere Herausforderungen inne. Wichtig ist es sich davor genaustens darüber zu informieren wo und wie, welcher Content am besten ankommt, welche Daten du zur Kontrolle deiner Maßnahmen brauchst und wo diese zu finden sind. Im Mitarbeiterkreis gibt es sicher auch ein paar MitarbeiterInnen, die auf den jeweiligen Plattformen aktiv sind und wissen, was dort angesagt ist. Es ist von immenser  Bedeutung zu beachten, dass sich die NutzerInnen hier privat aufhalten, stumpf Werbung zu machen oder einfach eine Stellenausschreibung zu übernehmen und zu posten, wird keinen Erfolg bringen. Auf diesen Plattformen geht es um Geschichten und visuelle Eindrücke, erzähle visuell eine spannende Story und die NutzerInnen werden darauf aufmerksam.

Mit diesem Wissen geht es im nächsten Schritt darum, einen Redaktionsplan zu schreiben. Was macht deine Arbeitgebermarke aus? Was schätzen MitarbeiterInnen besonders? Was hebt dein Unternehmen von der Konkurrenz ab? Dabei musst du authentisch bleiben und nichts hinzudichten, was eigentlich nicht da ist, sonst wird man sehr schnell unglaubwürdig und negativ statt positiv auffallen. 

In der Hotellerie und Gastronomie kommt uns zugute, dass auch die Gäste daran interessiert sind, was hinter den Kulissen passiert. Auf diese Weise kannst du einen Kanal sowohl für die Mitarbeitersuche, als auch für die Gäste nutzen.

Social Media Werbung für Hotels & Gastronomie

Neben der sogenannten organischen Reichweite (bestehende Follower und Personen, die zufällig auf deine Seite kommen) ist die bezahlte Reichweite ein weiterer wichtiger Baustein, die man zum Beispiel durch Werbeanzeigen auf Social Media generiert.

„Zuvor hast du geschrieben, Werbung führe nicht zum Erfolg.
Warum ist das jetzt anders?“
 

 

Social Media bezahlte Reichweite
Foto: © unsplash.com / Georgia de Lotz

Neben der sogenannten organischen Reichweite (bestehende Follower und Personen, die zufällig auf deine Seite kommen) ist die bezahlte Reichweite ein weiterer wichtiger Baustein, die man zum Beispiel durch Werbeanzeigen auf Social Media generiert.

„Zuvor hast du geschrieben, Werbung führe nicht zum Erfolg.
Warum ist das jetzt anders?“
 

Das stimmt, jedoch spreche ich hier von professioneller Werbung, die so gut gemacht ist, dass die NutzerInnen es zum einen nicht direkt als Werbung wahrnehmen und sie zum anderen der Plattform entsprechend angepasst ist. Dabei sollte man darauf achten die Sprache der NutzerInnen der gewählten Plattform zu sprechen, sodass die Werbung ihr Interesse weckt und nicht nervig wirkt. Hierbei gibt es sehr viele Stolpersteine, beginnend bei der Auswahl der richtigen Kampagnen Art, über das richtige Bild- oder Videoformat bis hin zur spannenden Story, die erzählt werden soll. Beispiele für verschiedene Werbeanzeigen findest du unter anderem in der Facebook-Werbebibliothek. Hier werden alle aktiven Werbeanzeigen aufgelistet, suche einfach unter dem Reiter “alle Werbeanzeigen” mit den Suchwörtern wie “Hotel Job“ oder „Gastronomie Job”. Du kannst auch ganz gezielt ein Unternehmen, wie beispielsweise MitbewerberInnen suchen und recherchieren, ob und wie diese Werbung auf Facebook oder Instagram gestalten.

Wenn du Unterstützung bei der Erstellung von Bild- und Videomaterial, der Gestaltung von Werbeanzeigen, der Schaltung deiner Werbung auf Social Media oder weiteren Themengebieten brauchst, sind wir deine richtigen Ansprechpartner. Wir zeigen dir, wie du zur perfekten Werbeanzeige kommst.

Personalmangel in der Gastronomie & Hotellerie - Fazit

Der Personalmangel erzeugt einen Kreislauf, der schwer zu durchbrechen ist. Das gelingt nur mit neuen Wegen:  Zeig deiner Zielgruppe, welchen Mehrwert der Arbeitsplatz ihnen bei dir bietet und sprich besonders die passiven BewerberInnen an. Ein ganz wichtiges Standbein hierfür sind die sozialen Medien, die einen authentischen Einblick in den Arbeitsalltag deines Unternehmens ermöglichen und bei guter Umsetzung schnelle Erfolge mithilfe gezielter Werbung erreichen können.